Michael Winkler, Gastgeber in der neuen Ausgabe des politischen Podcast Reiner Wein, spricht mit dem Mediziner Dr. Bernd Bergmann über dessen Eindrücke und Erfahrungen in der Coronakrise.
Bergmann schildert, wie er über das Rote Kreuz zum Medizinstudium am; danach sammelte er in mehreren Krankenhäusern berufliche Erfahrungen. Sein persönliches Ziel war es, Chef eines Krankenhauses zu werden. Heute blickt Bergmann auf eine langjährige Tätigkeit als Leiter der Anästhesie und Intensivmedizin im Landesklinikum Lilienfeld (Niederösterreich) zurück.
Als sich die sogenannte Coronakrise bahnbrach, ließ sich Bergmann als Signal an seine Umgebung, aber auch aus einer gewissen Bequemlichkeit heraus, früh mit einem Präparat des Pharmakonzerns Pfizer impfen. Aus seiner Sicht gab es – auch wenn er den mRNA-Mechanismus nicht ganz verstand, – keinen Grund, an der Wissenschaft und den Kollegen zu zweifeln.
Ursache unbekannt
Einige Tage nach seiner zweiten Impfung bemerkte er visuelle Nebenwirkungen – doch zu Beginn verdrängte er die Störungen. Ein Fibrom (Anm. d. Red.: Eine gutartige Geschwulst, die durch Wucherung von Fibrozyten entsteht.) an der Einstichstelle der Impfung wurde ihm von einem Kollegen entfernt, der ihn nach Schilderung der Sehstörungen auch zu weiteren Untersuchungen schickte – eine Ursache für das Problem wurde nicht gefunden.
Als Schulmediziner stehe er Esoterikern ablehnend gegenüber; Untersuchungen zu den Impfstoffen durch diverse kritische Mediziner hätten ihn allerdings dazu bewogen, sich nicht mehr „boostern“ zu lassen. Mittlerweile stehe er der Impfung ablehnend gegenüber, denn die Kosten-Nutzen-Rechnung sei für ihn nicht mehr positiv: Die Impfung führe zur Verklumpung der Blutplättchen – wohl auch der Auslöser für seine Sehstörungen, so die Vermutung.
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Herzlichen Dank, Ihr Gunther Sosna
Dr. Bergmann berichtet über ein befreundetes Ehepaar, das positiv auf Corona getestet wurde und über den Arzneistoff Ivermectin. Die Verwendung zur Therapie oder Vorbeugung bei COVID-19 wird diskutiert, die Debatte strotze aber vor Un- und Halbwahrheiten und sei zum Politikum geworden.
Eine Frage der Angst
Den Begriff Triage habe er schon als Rotkreuz-Helfer Anfang der 70er-Jahre kennengelernt: Damals war es angesichts knapper Transportkapazitäten üblich, zum Beispiel bei einem größeren Autounfall entscheiden zu müssen, welcher Patient mit höherer Dringlichkeit behandelt werden muss und welche zwei Betroffenen er ins Krankenhaus bringt.
Der Übergang zwischen einem normalen Spitalsaufenthalt und der Intensivstation sei oft fließend, wie Bergmann sagt. Manche Intensivstationen hätten mittlerweile unterschiedliche Klassen, je nach Schwere der Krankheit. Für ihn sei es aber unverständlich, dass in den letzten zwei Jahren keine Anstrengungen unternommen wurden, Personal heranzubilden für den niedrigschwelligen Intensivbereich, wo es vor allem um menschliche Nähe geht, also darum, Patienten zu beruhigen, mit ihnen zu reden et cetera.
Wenn seitens der Politik Angst geschürt würde (die im Gegensatz zur Furcht keinen konkreten Grund hat), dann schade man damit Menschen. Beispielsweise würden durch anhaltende Angst bestimmte Botenstoffe entstehen, die den menschlichen Körper empfänglicher für Infektionen machen, was auch medizinisch belegt sei.
Die (umstrittene) Wirkung einer Impfkampagne während einer Pandemie, die Zensur im Internet und in den etablierten Medien, der Fall des serbischen Tennisprofis Novak Djokovic und die Beobachtungen Bergmanns zu den Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen sind weitere Themen des Gespräches.
Über unseren Gast
Dr. Bernd Bergmann (Jahrgang 1950) studierte Medizin und war ab Ende der 1970-Jahre durchgehend am Krankenhaus Lilienfeld (Niederösterreich) beschäftigt. Er war über Jahre Leiter der Anästhesie und der Intensivmedizin. 2012 ging er in Pension.
Fotos und Video: Reiner Wein und Idealism Previals
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