Moderator Michael Winkler begrüßt als Gast bei Reiner Wein den Tänzer, Sänger und Mentaltrainer Michael Seida. Er sieht sich als Lernenden, der die wichtigen Fragen des Lebens für sich beantworten will.
Bezug nehmend auf die Veränderungen der letzten zwei Jahre erinnert sich Seida an eine Begebenheit aus seiner frühen Jugend und an einen Freund, mit dem er kürzlich in einem der Sozialen Netzwerk eine Auseinandersetzung über die Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen hatte.
Dieser Freund, der sich der Religion zugewendet hat und in der Vergangenheit „wie Jesus“ oft von der (Nächsten-)Liebe sprach, griff ihn mit harten Worten plötzlich auf Facebook an – das hat Seida sehr erschüttert, wie er sagt. Und er fragt sich, was mit den Menschen passiert ist? Er meint, viele haben andere für sich entscheiden lassen und nur wenig hätten für sich selbst eine Entscheidung getroffen. Dementsprechend hätten sich die Menschen auch verändert.
Kulturelle Verbindung
Körperliche Ertüchtigung durch Kung-Fu und Taekwondo und die Auseinandersetzung mit der Philosophie der Kampfkünste hätten ihm als Heranwachsenden dabei geholfen, ein besserer Mensch zu werden.
Eigenes Können, sagt Seida, würde Verantwortung beinhalten, die zur Unterstützung der Mitmenschen eingesetzt werden sollte. Der Kampfkünstler, Schauspieler und Philosoph Bruce Lee, den er als 13-Jähriger zum ersten Mal in einem Kinofilm gesehen hat, wurde sein Vorbild und eine Art Lebensbegleiter. Lee versuchte, die kulturelle Verbindung zwischen Ost und West herzustellen und den Menschen zu helfen, ihre Vorurteile zu überwinden. Michael Saida teilt die Überzeugung von Lee, dass alle Menschen unter dem Himmel eine Familie sind.
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Als Sänger und Stepptänzer begeisterte Seida mit seinen Auftritten das Publikum, und auch, weil er authentisch sei und ihnen sehr nahekomme. Er sei Autodidakt, erzählt Seida, und hätte zahlreiche Vorbilder, die ihn beeinflussten, um seinen eigenen Stil zu entwickelte, den er mit viel Disziplin und Akribie optimierte.
Und natürlich war er beeinflusst durch die Kampfkunst. Die Titel, die er gewonnen hat, hätten für ihn aber wenig Bedeutung gehabt, sagt Michael Seida, auch nicht die Goldmedaille bei den „Korean Open“ 2001, wohl aber der Spirit des Sports. Und die spannenden Persönlichkeiten, die er kennenlernte, darunter den Südkoreaner Moon Dae-Sung der bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen eine Goldmedaille im Taekwondo gewann.
Die Menschlichkeit verteidigen
Für Seida bedeutet „umfassend informiert“ zu sein, dass man alle Argumente eines Themas zu hören bekommt und danach seine Entscheidung trifft. Dies sei zum Beispiel bei der Impffrage mitnichten geschehen: Es gab durchgehend eine Meinung – und wer daran Kritik übte, der wurde diffamiert.
Seida versteht, wenn man vor einer Krankheit Angst hat. Aber er sagt auch, dass, wenn es um die Freiheit und die Entwicklung von Kindern geht, die unter angeordneten Maßnahmen leiden, man nicht schweigen oder auch nicht alles unhinterfragt abnicken darf. Wer die Empathie für die Kinder verliert, so Seida, hat seine Menschlichkeit verloren.
Wie Angst die Menschen verändert, warum die Kunst in der sogenannten Coronakrise unterdrückt wurde, warum niemand die Alten gefragt hat, was sie wollen, warum die Ungeimpften als Sündenböcke herhalten müssen und warum andere Meinungen heute nicht mehr akzeptiert werden, sind weitere Themen dieses tiefgründigen Gesprächs bei Reiner Wein.
Über unseren Gast
Michael Seida (Jahrgang 1964) ist Sänger, Tänzer und Mentaltrainer. Er wuchs in Wien-Simmering auf. Nach dem Schulabschluss absolvierte er eine Lehre als Kühlerspengler. Er bildete sich autodidaktisch im Stepptanz aus und spezialisierte sich auf den Vortrag von Songs des „Rat Pack“ (Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis Junior). Seida singt außerdem Songs US-amerikanischer Künstler in deutscher oder dialektal Wienerischer Übersetzung. Mit dem zynischen Traditional „Unsan Vodan“ gelang Seida 2010 ein Hit in der Austropopszene. 2014 bekam er einen Stern am „Walk of Stars“ im Gasometer Wien-Simmering.
Foto und Video: Reiner Wein und Idealism Previals
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